Impf-Plan
Sämtliche Impfungen Ihres Pferdes werden in
unserer Praxis in einem speziellen
Computer-Programm erfasst und gespeichert, an die anstehenden Impfungen
werden sie regelmäßig von uns telefonisch erinnert.
Influenza (Pferdegrippe)
Die Pferdegrippe (auch Hoppegartener
Pferdehusten) wird durch das Equine Influenza A-Virus hervorgerufen, es
handelt sich hierbei um eine hochansteckende, mit hohem Fieber einhergehende
Infektion der Atemwege. Gelegentliche Todesfälle sind vor allem bei älteren
und schwachen Tieren möglich. Die Influenza-Impfung ist für sämtliche
Turnierpferde (FN) sowie bei grenzüberschreitenden Transporten gesetzlich
vorgeschrieben. Zudem wird mittlerweile auch von vielen Veranstaltern von
Freizeitreitsportveranstaltungen (Wanderritte etc.) und auch von zahlreichen
Reitstallbesitzern ein aktueller Impfschutz gegen das Influenza-Virus
verlangt. Im Jahr 2004 zeigt eine aktuelle Influenza-Epidemie in Südafrika,
die mit sehr hohen Verlusten in der dortigen Pferdepopulation einherging, die
Aktualität und Notwendigkeit dieser Impfung.
Mögliche Impfstoffe sind Duvaxyn IE plus, Equilis Influenza NN, Proteq flu,
sowie die Kombinationsimpfstoffe (plus EHV 1,4) Resequin NN plus und Cavallon
IR.
Impfschema
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Grundimmunisierung: 2 Impfungen
im Abstand von mindestens 28 und höchstens 56 Tagen, 3. Impfung je nach
Impfstoff nach 4-6 Monaten
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Wiederholungsimpfungen jeweils im
Abstand von 6 Monaten, in Ausnahmefällen (z.B. Krankheit des zu impfenden
Tieres) ist ein einmaliger Abstand der Impfungen von 9 Monaten möglich
Verband |
Zeitpunkt der
Erstimpfung |
zzzu
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Herpes
Die Herpes-Erkrankung beim Pferd wird
durch verschiedene Virustypen (1,3,4) des Equinen Herpesvirus (EHV)
verursacht. Mögliche Verlaufsformen sind eine hochansteckende Infektion der
oberen Atemwege, die zentralnervöse Verlaufsform (Entzündung der
Rückenmarkshaut, einhergehend mit spinaler Ataxie), eine Infektion des
Genitaltraktes (Koitalexanthem, Bläschenausschlag) und der Virusabort der
Stute ab dem siebten Trächtigkeitsmonat. Da diese Krankheit häufig tödlich
endet, sollte vor allem in Ställen mit einer hohen Fluktuationsrate und in
Zuchtbetrieben eine regelmäßige Herpes-Impfung Pflicht sein.
Mögliche Impfstoffe sind Duvaxyn EHV 1,4, Prevaccinol (Lebendimpfstoff), sowie
die Kombinationsimpfstoffe (plus Influenza) Resequin NN plus und Cavallon IR.
Impfschema
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Grundimmunisierung: 2
Impfungen im Abstand von 28 bis 56 Tagen, 3. Impfung nach 6 Monaten
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Wiederholungsimpfungen
jeweils im Abstand von 6 Monaten, beim Lebendimpfstoff Prevaccinol im
Abstand von 9 Monaten
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Impfung gegen Virusabort:
nach erfolgter Grundimmunisierung ist je eine Impfung im 5., 7. und 9. Monat
der Trächtigkeit notwendig. Einen sicheren Impfschutz bietet der Impfstoff
Duvaxyn EHV 1,4.
Tetanus (Wundstarrkrampf)
Der Wundstarrkrampf des Pferdes wird durch das Bakterium
Clostridium tetani verursacht. Die Infektion erfolgt durch das Eindringen der
Bakterien in offene Wunden, die Bakterien sind ubiquitär, d.h. überall in der
Umgebung der Pferde,bspw. auf Weiden, vorhanden. Kennzeichnend für diese
Erkrankung ist eine starre Lähmung der Skelettmuskulatur, die Krankheit nimmt
nahezu immer einen tödlichen Verlauf durch die Lähmung der Atmungsmuskulatur.
Besonders gefährdet sind Jungpferde, die sich während des Zahnwechsels durch
Wunden in der Maulhöhle infizieren, daher sollte die erste Impfung zum
Zeitpunkt des Absetzens erfolgen.
Impfschema
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Grundimmunisierung: die ersten 2 Impfungen
im Abstand von 28 bis 56 Tagen, die 3. Impfung 12 Monate nach der 2. Impfung
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Wiederholungsimpfungen: jeweils im Abstand von 2 Jahren
Tollwut (Rabies)
Die Tollwut wird beim Pferd wie bei allen anderen Tierarten und dem
Mensch
durch das Lyssa-Virus ausgelöst. Die
Übertragung erfolgt durch den Biss eines infizierten Tieres, meist Fuchs oder
Hund.
Das Virus befällt das zentrale Nervensystem (Enzephalomyelitis),
sie verläuft immer tödlich. Bei der Tollwut handelt es sich um eine
anzeigepflichtige Tierseuche, d.h. bei einem festgestellten Ausbruch der
Krankheit muss das zuständige Veterinäramt verständigt werden, nicht geimpfte
Tiere werden getötet.
Impfschema
Die Impfung erfolgt einmal jährlich, eine
Grundimmunisierung ist nicht
notwendig
Hautpilzerkrankung (Dermatomykose)
Die Hautpilzerkrankung wird durch verschiedene Pilzarten
(Dermatophyten) verursacht. Sie ist gekennzeichnet durch kreisrunden
Haarausfall, die betroffenen Stellen vergrößern sich radial. Die Übertragung
erfolgt teilweise durch direkten Kontakt der Pferde und auch durch gemeinsam
genutztes Putz- und Sattelzeug. Eine Übertragung auf den Menschen ist möglich.
Meistens betroffen sind Pferde mit einem geschwächten Immunsystem. Die Impfung
verhindert eine weitere Ausbreitung, bzw. den Neuausbruch der Krankheit.
Möglicher Impfstoff ist Insol Dermatophyton.
Impfschema
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Grundimmunisierung: 2 Impfungen im Abstand
von 14 Tagen
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Wiederholungsimpfungen: jeweils nach 1 Jahr
2 Impfungen im Abstand von 14 Tagen
Equine Virus - Arteritis (EVA)
Eine Infektion mit dem in Deutschland sehr seltenen Equinen
Arteritis-Virus ist gekennzeichnet durch hohes Fieber, Ödemen an den
Gliedmaßen, an Bauch, Euter, Präputium und den Lidern. Zudem treten häufig
Bindehautentzündungen, Koliken und bei tragenden Stuten Aborte auf. Diese
Krankheitssymptome werden durch Entzündungen verschiedener Arterien im Körper
verursacht.
Eine Ansteckung kann über den Kontakt mit infiziertem Speichel,
Tränenflüssigkeit, Nasensekret, Urin und Kot erfolgen. Besonders hervorzuheben
ist die Infektion über Sperma beim Deckakt, da ein Teil der Hengste als
Dauerausscheider das Virus in sich trägt, ohne selbst erkrankt zu sein.
Eine Impfung wird daher hauptsächlich bei Zuchttieren (vor allem Hengste im Deckeinsatz) durchgeführt
und empfohlen.
Als einziger in Deutschland zugelassener Impfstoff steht Artervac zur
Verfügung.
Impfschema
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Grundimmunisierung: 2 Impfungen im Abstand
von 3 - 6 Wochen
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Wiederholungsimpfungen: jeweils im Abstand von 6 Monaten
Druse
Bei der Druse handelt es sich um eine hochansteckende Infektion mit dem
Bakterium Streptokokkus equi.
Diese Infektion ist gekennzeichnet durch hohes Fieber (40 - 41°C),
sehr starken, eitrigen Nasenausfluß und deutlich vergrößerte Lymphknoten, an
denen sich häufig Abszesse bilden. Todesfälle sind in der Regel selten, jedoch
bei schlechtem Allgemeinzustand des Pferdes möglich.
Infizieren können sich grundsätzlich alle Pferde, besonders gefährdet sind
jedoch Pferde in großen Beständen und Pferde mit häufigen Standortwechseln
(Turnier- oder Zuchtpferde). Häufig betroffen sind Jungtiere und sehr alte
Pferde.
Als Impfstoff steht Equilis StrepE zur Verfügung.
Impfschema
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Grundimmunisierung: 2 Impfungen im
Abstand von 4 Wochen
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Wiederholungsimpfungen: jeweils im Abstand von 3 Monaten
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